Winkelschleifer: Eigenschaften, Vorteile und allgemeine Tipps
Sehr viele passionierte Heimwerker haben auch einen Winkelschleifer zu Hause – völlig zu Recht, handelt es sich dabei doch um praktische Allrounder, mit denen man schleifen, schruppen und trennen kann. Auch ich habe zwei solcher Geräte daheim – einen kleinen (Ø 125 mm) und einen großen (Ø 230 mm). In diesem Beitrag möchte ich allgemeine Tipps im Umgang mit Winkelschleifern geben und aufzeigen, wie man diese Geräte verwenden kann:
So ist ein Winkelschleifer aufgebaut
Im folgenden Bild erkennen Sie, wie Winkelschleifer üblicher Weise aufgebaut sind. Grundsätzlich besteht zwischen großen und kleinen Modellen kein Unterschied:
Wie funktioniert ein Winkelschleifer?
Bei einem Winkelschleifer* handelt es sich um ein motorisch betriebenes Gerät (Strom oder Akku), mit dem man vereinfacht gesagt verschiedenste Werkstoffe bearbeiten kann. Dieses bearbeiten lässt sich weiter aufgliedern in drei grundsätzliche Dinge: Trennen, Schruppen und Schleifen.
Für das Arbeiten mit so einem Winkelschleifer braucht man daher auch spezielle Scheiben. Möchte man Werkstücke auseinander schneiden benötigt man sogenannte Trennscheiben. Man unterscheidet hier zwei Arten: Kunstharzgebundene Trennscheiben und Diamanttrennscheiben*.
Diese Scheiben muss man auf dem Winkelschleifer fixieren. Das machen Sie entweder mit einem Schnellspanner (neuere Modelle) oder wie früher mit einem speziellen Schraubenschlüssel.
Nach Inbetriebnahme des Gerätes rotiert die Scheibe mit hoher Geschwindigkeit und schneidet so Stahl, Stein, Fliesen, Kunststoffe oder was auch immer in zwei Hälften. Es gibt aber auch Werkstoffe, die Sie mit einer Trennscheibe nicht leicht trennen können, dazu zählt zum Beispiel Holz. Dafür brauchen Sie eine Kreissäge.
Ein Winkelschleifer hat auch noch viele andere Bezeichnungen: Flex, Trennjäger, Schleifhexe oder auch Feuerradl.
Achten Sie auf die Sicherheit
Punkto Sicherheit macht es einen großen Unterschied, ob Sie beispielsweise mit einer Handsäge oder einem Winkelschleifer hantieren.
Wenn Sie beim Winkelschleifer nicht aufpassen, falsch adjustiert sind oder unsachgemäß vorgehen, können Sie sich üble Verletzungen zuführen. Daher ist es meiner Ansicht nach wichtig, dass Sie ein paar Tipps berücksichtigen:
- Nehmen Sie den Winkelschleifer immer vom Strom bzw. entfernen Sie den Akku, wenn Sie die Trennscheibe wechseln.
- Beachten Sie, dass Trennscheiben in aller Regel zum Trennen da sind und Schruppscheiben zum Abschleifen. Schleifen Sie mit einer Trennscheibe, kann das zum Bruch führen.
- Tragen Sie immer eine Schutzbrille*. Egal, welches Material Sie bearbeiten – es kommt in so gut wie allen Fällen zu Spänen und kleinen Brocken, die durch die Luft geschleudert werden.
- Sie kunstharzgebundenen Trennscheiben können im Laufe der Zeit spröde werden und leicht brechen. Ich empfehle daher, dass Sie diese relativ rasch aufbrauchen und nicht auf Vorrat daheim sammeln.
- Tragen Sie außerdem Sicherheitsschuhe und keine leicht entzündliche Kleidung. Vor allem bei der Metallbearbeitung ist dies sehr ratsam.
- Lange Haare verstauen Sie am besten unter einer Kappe oder in der Oberbekleidung, damit diese nicht in das Gerät gezogen werden.
- Das mit den Arbeitshandschuhen ist eine Sache, die Sie selbst entscheiden müssen. Ich trage generell beim Arbeiten eher ungern Handschuhe – allerdings schützen sie vor Verbrennungen (Funkenflug) und Schlägen von Steinchen, etc.
- Entfernen Sie nie die Schutzhaube des Geräts.
- Spannen Sie, wenn möglich, zu schneidende Werkstücke sicher ein.
- Besitzt der Winkelschleifer einen Schalter für dauerhaftes Arbeiten, muss er auch mit einem entsprechenden Wiederanlaufschutz ausgestattet sein.
Sie sehen, es gibt eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen, die Sie treffen können bzw. sollten, bevor Sie mit einem Winkelschleifer hantieren. Die obige Auflistung hat aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Womöglich gibt es noch weitere, wichtige Tipps, die oben (noch) nicht stehen.
Die Scheiben für den Winkelschleifer
In aller Kürze möchte ich noch auf die Scheiben für Winkelschleifer eingehen. Details gibt es auch hier: Trennscheiben für Winkelschleifer.
Diamant Trennscheiben
Am Rand aufgesetzte Diamantsegmente bieten hohe Härte und schneiden so gut wie jedes Material. Geeignet für Stein, keramische Beläge, Beton, Asphalt, etc. – nicht jedoch für Stahl. Eine Abnutzung, wie bei kunstharzgebundenen Trennscheiben, gibt es nicht – jedoch stumpfen diese Blätter natürlich mit der Zeit ab.
Kunstharzgebundene Trennscheiben
Diese nutzen sich mitunter relativ schnell ab. Bearbeitbar sind sowohl Metalle (hier mehr: Welche Trennscheibe für Metall) aber auch andere Werkstoffe, wie Stein, Kunststoffe oder Fliesen. Die meisten bestehen aus Korund, der mit einem eingearbeiteten Glasfasergewebe verstärkt ist. Diese ist wichtig, weil ansonsten die Scheibe leicht bersten kann und den Fliehkräften beim Rotieren nicht gewachsen ist. Gängige Dicken: Ein- bis drei Millimeter.
Schruppscheiben
Diese kunstharzgebundenen Scheiben werden ohne das Gewebe produziert und generieren ihren inneren Zusammenhalt aus der Tatsache, dass sie dicker sind (mind. 6 mm). Diese spezielle Scheibenart ist daher zum Schleifen und nicht zum Trennen von Werkstücken gedacht.
Fächerscheiben
Diese, optisch wie ein Fächer wirkenden, Scheiben haben einen Teller aus Glasgewebe als Basis. Über diesem sind mehrere Schichten gekörnte Lamellen zum Schleifen aufgebracht. Diese Scheiben können zum Schleifen von Holz oder Metallen verwendet werden und haben eine abrasive Eigenschaft. Sie tragen also durch die Körnung Material ab.
Winkelschleifer kaufen
Hier habe ich drei Modelle von Winkelschleifern im Vergleich gegenüber gestellt. Eine Tabelle mit mehr Geräten habe ich auch hier für Sie: Winkelschleifer Vergleich.
Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de