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Mit der Trennscheibe schleifen: Ist das zu empfehlen?

An und für sich wäre das einleuchtend: Wenn schon mal die Trennscheibe im Winkelschleifer eingespannt ist, kann man doch sicher gleich auch mit ihr schleifen. Doch so einfach ist das nicht, denn nicht umsonst gibt es für den Winkelschleifer verschiedene Aufsätze, wie Schruppscheiben, Schleifscheiben, Fächerscheiben, usw. In diesem Artikel möchte ich daher darauf eingehen, ob es möglich ist mit der Trennscheibe zu schleifen, welche Nachteile damit verbunden sind und ob es eventuell auch Kombi-Scheiben gibt, die Trennen und Schleifen zulassen.

Wo liegt der Unterschied zwischen Trennen und Schleifen?

Das Schleifen und Trennen mit einem Winkelschleifer sind zwei ganz unterschiedliche Arbeiten:

Beim Trennen durchschneiden Sie einen Werk- oder Baustoff (zum Beispiel ein Stahlrohr, einen Ziegelstein oder Stahlbeton). Alternativ dazu schneiden Sie ihn nur ein und machen einen Schlitz. In beiden Fällen brauchen Sie eine Trennscheibe, um das Material zu trennen (wie der Name schon sagt).

Das Schleifen ist im Gegensatz dazu eine gänzlich andere Tätigkeit: Hier arbeiten Sie abrasiv, also tragen Sie von einem Material etwas ab. Dies kann zum Beispiel das Abschleifen einer Holzoberfläche vor der Behandlung mit einem Holzschutzmittel oder das Entgraten von einem Metallteil sein. Dabei trennen Sie nichts, sondern verändern die Oberfläche durch Abrieb.

Während Sie beim Trennen die Trennscheibe meist senkrecht von oben nach unten führen, um einen Schnitt zu machen, halten Sie den Winkelschleifer beim Schleifen leicht schräg oder waagrecht, je nachdem mit welcher Schleifscheibe und welchem Aufsatz Sie hantieren.

Welche Trennscheiben gibt es und kann man mit ihnen auch schleifen?

Trennscheiben werden an und für sich in zwei große Gruppen eingeteilt:

  • Diamanttrennscheiben: Diese Scheiben aus Metall sind für harte Materialien gedacht (Stein, Fliesen, Beton, etc.) und bestehen aus einem diamantbesetzten Rand. Unterschieden wird in Segmentscheiben und Vollrandscheiben. Manche Diamanttrennscheiben können auch Metalle trennen.
  • Kunstharzscheiben: Diese Scheiben bestehen aus mehren unterschiedlichen Rohstoffen, Füllstoffen und Flüssigharz, die mit einem Glasfasergewebe stabilisiert sind. Diese Scheiben können für harte Materialien, aber auch Metalle und Kunststoffe eingesetzt werden. Die Abnutzung ist höher als bei Diamantscheiben, dafür sind sie in der Regel preiswerter.

Diese Trennscheiben sind an und für sich so konzipiert, dass Sie mit ihnen trennen können. Meiner Erfahrung nach (und ich habe das selbst auch schon probiert), werden diese Scheiben sehr häufig auch für das Schruppen und Schleifen eingesetzt.

Die Gründe dafür sind vielfältig, liegen aber meiner Meinung nach oft damit begründet, dass die Nutzer die Scheibe nicht wechseln wollen oder keine geeignete Schleifscheibe verfügbar ist.

Allerdings ist es so, dass mit dem Schleifen eine hohe Gefährdung einhergeht: Vor allem die Kunstharzscheibe ist für das Schleifen, also das Einwirken von Seitenkräften – nicht gemacht. Wenn der Seitendruck zu hoch wird, zerberstet die Scheibe und stellt eine Gefahr dar.

Eine Standard-Trennscheibe* ist in der Regel nur mit zwei stabilisierenden Glasfasergeweben ausgestattet. Die maximal Seitenlast, die beim Schleifen auftritt, ist dafür aber zu hoch. Daher haben spezielle Schleifscheiben auch zusätzliches Gewebe eingearbeitet, das diese Kräfte und Belastungen aufnehmen kann.

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Wenn Sie also Schleifen oder Schruppen möchten, sind Sie gut beraten, eine spezielle Scheibe, die dafür geeignet ist, zu verwenden. Das Schleifen mit einer Trennscheibe birgt hohe Gefahren und stellt nicht zuletzt ein Risiko für die eigene Gesundheit dar. Ich mache das nicht und kann das daher auch nicht empfehlen.

Gebrochene Kunstharztrennscheibe

Schön zu sehen: Die Kunstharzscheibe zum Trennen ist in der Regel mit einem zweilagigen Gewebe ausgestattet. Zuwenig, um damit auch gut schleifen zu können.

Schleifen und Schneiden – so geht es auch

Müssen Sie ständig zwischen Trennscheiben und Schleifscheiben* hin und her wechseln, ist das natürlich umständlich. Als recht praktisch erweist sich mit zwei Winkelschleifern zu arbeiten (sofern diese vorhanden sind). In einen spannen Sie die Trennscheibe ein und schneiden, in den anderen die Schleifscheibe zum Schleifen. So ersparen Sie sich das umständliche Herumtauschen.

Alternativ gibt es auch die Möglichkeit eine Trennscheibe zu kaufen, die explizit auch für das Schleifen gefertigt wurde. Hier gibt es am Markt aber kaum eine Auswahl.

Hier habe ich ein Set für Sie, bei dem Schleifscheiben und Trennscheiben mit dabei sind. Sie brauchen dazu allerdings auch mehrere Winkelschleifer, wollen Sie nicht ständig die Scheiben austauschen.

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