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Welche Trennscheibe sollte man für welches Material verwenden?

Bei der Vielzahl an verschiedenen Möglichkeiten mit einer Trennscheibe verschiedene Bau- und Werkstoffe zu durschneiden, kommt man gut und gerne ans seine Grenzen den Überblick zu bewahren. Lieber mit der Diamantscheibe oder mit der kunstharzgebundenen flexen? In diesem Beitrag versuche ich daher einen Überblick darüber zu geben, welche Trennscheibe für welches Material prädestiniert ist, wie hoch die Kosten für gute Trennscheibenblätter sind und welche die aus meiner Sicht empfehlenswerten Modelle sind.

Allgemeines: Welche unterschiedlichen Materialien gibt es für Trennscheiben?

Die Auswahl von Trennscheiben, die Sie in Baumärkten erstehen können, ist sehr hoch. In vielen Fällen ist es daher ziemlich schwierig den Überblick zu behalten. Eigentlich ist es aber gar nicht so schwierig. Bevor ich ins Detail gehe, daher hier nur kurz dazu, welche zwei großen Trennscheiben-Materialgruppen es eigentlich gibt:

  • Kunstharzgebundene Trennscheiben: Diese Art der Trennscheibe wird aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Üblich sind zum Beispiel Aluminiumoxid (Normalkorund) oder Siliziumkarbid. Weitere Zusätze sind Harze, die gemeinsam mit einem Glasfasergewebe aushärten. Somit kann diese Scheibe auch den enormen Fliehkräften widerstehen, die beim Schneiden mit der Flex auftreten. An Blattstärken gibt Sie hier von sehr dünnen (0,6 mm) bis zu besser belastbaren (3 mm) Scheiben sehr viele unterschiedliche Dicken.
  • Diamanttrennscheiben: Diese Trennscheiben werden für das Trennen sehr harter Materialien (Stein, Beton, Naturstein, etc.) gefertigt. Die Diamant-Segmente werden in der Regel durch Löten, Schweißen mit dem Laser oder Sintern auf das Blatt gebracht. Eine solche Trennscheibe kostet in der Regel mehr als eine kunstharzgebundene Scheibe, hält aber meist auch deutlich länger.

An Durchmessern finden Sie am Markt sehr vieles. Die drei gängigsten Größen sind aber die 115er, 120er und 230er Trennscheibenblätter. Die Mittelbohrung ist dabei 22,23 mm groß (das entspricht 7/8“). Je nachdem, welchen Winkelschleifer Sie zu Hause haben, müssen Sie sich daher für das richtige Blatt entscheiden.

In den folgenden Absätzen habe ich mir angesehen, welche Trennscheibe für verschiedene Materialien gängig ist und wie Sie aus meiner Erfahrung heraus am besten durch die einzelnen Baustoffe kommen. Ähnliche Gruppen habe ich dabei zusammengefasst:

Trennscheibe für Beton

Beton ist ein extrem hartes Material und wird beim Bauen in erster Linie zur Fundamentierung aber auch zur Ausbildung von Säulen, Mauerwerksrosten oder Decken verwendet. Nicht selten muss man Beton auch in einer geeigneten Art und Weise durchtrennen. Geeignet dazu ist ein Diamanttrennscheibenblatt.

Vorsicht ist auch geboten bei Stahlbeton: Nicht jede Scheibe kann auch den Stahl mitdurchtrennen. Daher sollten Sie sich meiner Ansicht nach gleich nach einer geeigneten Trennscheibe umsehen, die auch Stahlbeton schafft. Hier ein Beispiel:

Die Profi Diamant Trennscheibe TURBO SUPERCUT* ist bei harten Materialien einsetzbar und schneidet neben Beton und Stahlbeton auch Ziegel, Pflastersteine oder Mauerwerk. Das Trennscheibenblatt hat dank eines Stahlkerns und Diamantsegmenten von 10 mm Höhe eine hohe Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit und Standzeit. Diese Trennscheibe ist in vielen verschiedenen Größen erhältlich.

Letzte Aktualisierung: 2024-12-09, Bilder von amazon.de

Eine kunstharzgebundene Trennscheibe ist für den Einsatz in Beton – wenn überhaupt – lediglich nur bedingt geeignet. Mit der Diamanttrennscheibe steht Ihnen aber ein Medium zur Verfügung, mit dem Sie diesem harten Material gut begegnen können.

Trennscheibe für Beton

Bei einer Trennscheibe für Beton gibt es nur eine Option: Die Diamanttrennscheibe. Viele Blätter schaffen auch Stahlbeton problemlos.

Trennscheibe für Stein, Naturstein & Ziegel

Auch die meisten Steine haben eine außergewöhnliche Härte und brauchen daher ein Diamanttrennscheibenblatt, um sauber und gefahrlos durchtrennt zu werden. Der Vorteil, der gegenüber Beton besteht, ist aber jener, dass Steine keine Armierungseisen eingelegt haben (es sei denn, es handelt sich um künstlich hergestellte Betonsteine mit Bewehrungseisen oder ähnliches).

Eine Option ist diese Diamanttrennscheibe für Stein*. Sie ist ebenfalls gut geeignet um auch andere harte Werkstoffe zu trennen, wie beispielsweise Beton, Klinker oder Waschbetonplatten. Der Scheiben-Ø beträgt 125 mm, der Bohrungs-Ø: 22,23 mm, die Schnittbreite 1,6 mm und die Segmenthöhe 10 mm.

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Für Steine gibt es aber auch (wenn auch nicht viele) kunstharzgebundene Trennscheiben. Diese sind in der Regel etwas dicker und speziell nur für dieses Material gefertigt. Ich selbst verwende zwar lieber Diamanttrennscheiben aber wenn Sie wissen, dass Sie nicht wirklich viele Schnitte im Stein machen müssen, könnten Sie sich auch nach einer kunstharzgebundenen umsehen:

Ein nennenswertes Beispiel ist die Bosch DIY Trennscheibe für Stein*. Ihr Durchmesser beträgt 125 mm, der Bohrungsdurchmesser 22,23 mm.

Die Stärke dieser Scheibe liegt bei 2,5 mm. Die Ausführung ist gekröpft, die maximale Umfangsgeschwindigkeit liegt bei 80 m/s.

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Trennscheibe für Fliesen & keramische Baustoffe

Fliesen und andere keramische Baustoffe zählen zwar auch zu den sehr harten Materialien, der Vorteil ist hier aber die meist nur geringe Stärke. Daher ist es aus meiner Erfahrung heraus möglich, sowohl mit einer Diamanttrennscheibe als auch mit einer kunstharzgebundenen Scheibe zu arbeiten. Ich für meinen Teil arbeite lieber mit der Diamanttrennscheibe, weil diese dauerhafter ist, sehr lange hält und auch einen sauberen Schnitt bietet.

Eine Trennscheibe, die extra für die Einsatzgebiete des Schneidens von Keramik, Porzellan und Feinsteingut gefertigt wird, ist diese Diamanttrennscheibe hier*. Durch die laut Herstellerangabe optimierte Diamantmatrix ist sie bestens geeignet für splitterfreies Schneiden. Mit dem Turborand lassen sich saubere Ergebnisse in Hartkeramik aller Art erzielen.

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Wenn Sie allerdings die Fliesen lieber mit einer kunstharzgebundenen Trennscheibe schneiden, wollen, können Sie auch das oben vorgestellte Blatt für Stein bedenkenlos heranziehen. Ich selbst habe daheim schon das eine oder andere Mal zwischendurch Fliesen mit der kunstharzgebundenen Trennscheibe geschnitten und es hat dabei auch keine Probleme gegeben.

Trennscheibe für Fliesen

Fliesen und andere keramische Beläge werden bevorzugt mit dem Diamantblatt getrennt. Aber auch eine gute Kunstharz-Scheibe (z. B. für Stein) wäre denkbar.

Trennscheibe für Eisenmetalle (Stahl, Gusseisen, Eisen)

Stahl und andere Eisenmetalle (hier auch mehr: Mit einem Winkelschleifer Metall trennen) sind zwar auch ein besonders harte Baustoffe, haben aber dennoch ganz andere Eigenschaften als Stein bzw. Beton. Bei Stahl ist das große Problem, das es zu einer enormen Hitzeentwicklung beim Trennschleifen kommt. Dies erkennt man gut daran, dass beim Arbeiten mit der Trennscheibe funken sprühen und auch die Schnittstelle glühend rot wird.

Bei diesem Material sind Sie also auf eine hohe Hitzebeständigkeit des Trennscheibenblattes angewiesen. Dies leisten nicht alle Blätter. Sie können zum Schneiden von Stahl mit dem Winkelschleifer eine kunstharzgebundene Trennscheibe nutzen, die speziell für Stahl gefertigt wurde.

Ein nennenswertes Beispiel ist aus meiner Sicht dieses Trennscheiben Set von Metabo*. Es handelt sich um eine Universalscheibe für die Bearbeitung von rostfreien Stählen und zur Edelstahlbearbeitung. Die Stärke der Blätter beträgt 1 mm, ihr Durchmesser 125 mm. Die Arbeitshöchstgeschwindigkeit liegt bei 80 m/s, was üblich ist.

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Mit vielen Trennscheiben können Sie neben Stahl auch Metalle und Eisen trennen. Aber Vorsicht: Wechseln Sie von einem Stahl-Schnitt nicht zu Edelstahl. Die Partikel des Stahls, die auf der Trennscheibe haften, können (und werden) den Edelstahl zum Rosten bringen.

Trennscheibe für Stahl

Stahl und andere Metalle bearbeitet man in der Regel mit einer kunstharzgebundenen Trennscheibe, wobei auch spezielle Diamanttrennscheiben erhältlich sind.

Neben den klassischen Kunstharz-Scheiben gibt es heutzutage aber auch viele Diamanttrennscheiben, mit denen Sie auch in Stahl schneiden können. Achten Sie darauf, dass dies auf jeden Fall gekennzeichnet ist. Mit jeder beliebigen Diamanttrennscheibe können Sie das nicht.

Hier habe ich ein Beispiel für eine Trennscheibe für Gusseisen*. Diese Trennscheibe hält laut Herstelleraussage bis zu 100-mal länger als eine gebundene Scheibe und hat eine sehr langlebige Schneidkante. Sie ist aber nicht zum Schneiden von Aluminium und Beton/Stein geeignet.

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Trennscheibe für Nichteisen-Metalle (NE-Metalle)

Klassische Nicht-Eisen Metalle sind Kupfer, Aluminium oder auch Zink. Die Trennscheiben dafür sind in der Regel ebenfalls kunstharzgebunden. Auch hier spielt natürlich Reibung und Hitze eine große Rolle. Die Scheiben nutzen sich daher auch mehr ab und sind öfter zu wechseln.

In diesem Set finden Sie 25 Stück 230er Trennscheiben für Metall* in extra schlanker Ausführung mit einer Stärke von lediglich 2 mm. Die Arbeitshöchstgeschwindigkeit liegt bei 80 m/s. Die Einsatzbereiche sind Aluminium, Stahl, Eisen, Blech, Edelstahl, Kupfer, Messig, etc. Die Anwendung erfolgt trocken und nicht nass.

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Nichteisenmetalle sind zwar auch sehr hart aber doch bedeutend „weicher“ als Stahl, Gusseisen oder Edelstahl. Wenn Sie beispielsweise Aluminium flexen werden Sie sich bedeutend leichter tun, als wenn Sie Edelstahl durchdringen wollen. Das gilt auch für das Bohren in diesen Werkstoffen.

Trennscheibe für Holz

Auch, wenn Sie es nicht glauben – auch Holz kann man heutzutage mit dem Trennschleifer schneiden, auch wenn das sehr ungewöhnlich scheint, schließlich sägt man Holz ja meistens. Ich habe dazu übrigens hier bereits darüber berichtet: Holz sägen mit dem Winkelschleifer. Speziell für Holz gibt es auch Trennscheiben, die eher an ein Kreissägeblatt mit wenigen Zähnen erinnert.

Diese Trennscheibe für Holz* ist in der Lage, eine ganze Reihe von Werkzeugen zu ersetzen, da es nicht nur schneiden, sondern auch schleifen und Rillen in Materialien wie Holz, Laminat, Gipskarton, Faserplatten, Spanplatten und Parkett kann. Diese Flexscheibe hat ein speziell entwickeltes Design, bei dem der Scheibenkörper selbst ein Vorschub-Begrenzer ist. Dies verhindert, dass die Scheibe unkontrolliert in das Material eintaucht, was wiederum den Rückstoß verhindert.

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Dass eine Holz-Trennscheibe nur drei Zähne hat ist wichtig, weil es ansonsten – aufgrund der hohen Geschwindigkeiten und der Tatsache, dass ein Winkelschleifer keine Säge ist – zur Gefahr des Herumreißens des Winkelschleifers beim Sägen kommt. Daher vermeide ich selbst Trennscheiben mit vielen Zähnen, die aussehen wie ein klassisches Kreissägeblatt.

Holz sägen mit dem Winkelschleifer

Dieses Sägeblatt ist für einen Winkelschleifer aus meiner Sicht nur bedingt ideal. Zu hoch ist die Gefahr, dass der Winkelschleifer dadurch herumgeschleudert wird, was zu Verletzungen führen kann.

Tabelle: Welche Trennscheibe für welches Material?

Hier habe ich in einer Übersichtstabelle noch einmal aufgelistet welche Trennscheibe für welches Material aus meiner Sicht in Frage kommt:

  • Beton: Diamanttrennscheibe (Vorsicht bei Armierungseisen im Beton)
  • Stahlbeton: Diamanttrennscheibe (Spezielle Segmente bzw. Schliff erforderlich)
  • Stein: Diamanttrennscheibe
  • Naturstein: Diamanttrennscheibe (Auch mit spezieller kunstharzgebundener Trennscheibe möglich)
  • Fliesen: Diamanttrennscheibe (Auch mit spezieller kunstharzgebundener Trennscheibe möglich)
  • Ziegel: Diamanttrennscheibe
  • Holz: Spezialscheibe mit Zähnen (Vorsicht: Zu viele Zähne können beim Flexen eine Gefahr darstellen (Rückstoß, Wegreißen des Winkelschleifers)
  • Eisenmetalle (z.B. Stahl): Kunstharzgebunden (Nicht mit benutzter Stahltrennscheibe Edelstahl schneiden – begünstigt Rost)
  • Nichteisenmetall (z.B. Alu): Kunstharzgebunden
  • Kunststoff: Kunstharzgebunden

Welche Trennscheibe für welches Material – Fazit

Im Prinzip haben Sie es (abgesehen von Holz) mit zwei großen Gruppen an Trennscheiben zu tun: Kunstharzgebundene und Diamanttrennscheiben. Sehr harte Materialien bedienen Sie in der Regel mit der Zweiteren. Spezielle Kunstharz-Scheiben für gewisse Baustoffe (z.B. Stein) sind auch möglich.

Wenn Sie sich eine Trennscheibe kaufen werden Sie in aller Regel bereits auf der Verpackung deutlich sichtbar erkennen, für welchen Zweck die Scheibe vorgesehen ist. Und ich rate Ihnen, bei diesem Zweck zu bleiben und kein Experiment durchzuführen. Das kann – gerade bei einem Winkelschleifer -ins Auge gehen.

Und da sind wir auch bereits beim zweiten wichtigen Punkt: Tragen Sie beim Flexen IMMER eine angemessene Schutzkleidung und schützen Sie vor allem ihr Augenlicht ganz besonders.

Übrigens kann es Sinn machen, sich ein Repertoire an unterschiedlichen Trennscheiben daheim ins Depot zu legen. Sehen Sie sich zu diesem Zweck beispielsweise dieses Set mit verschiedenen Trennscheiben im Detail bei Amazon an:

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