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Aufbau Sägeblatt: Bestandteile und Begriffserklärung

Der Aufbau eines Sägeblattes ist zwar an sich nicht sonderlich kompliziert, dennoch gibt es einige Fachbegriffe, die einer kurzen Erörterung bedürfen, weil sie im Zusammenhang mit dem Sägen häufig vorkommen. Daher habe ich in diesem Artikel das wichtigste zu diesem Thema zusammengefasst:

Übersicht und Aufbau von einem Sägeblatt

Aufbau Sägeblatt

Hier sehen Sie den Aufbau von einem Sägeblatt im Detail mit den wichtigsten Begriffen.

Hier die Beschreibung zu den Begrifflichkeiten:

Sägeblatt

Das Sägeblatt ist neben dem Griff und den Zähnen selbst der Hauptbestandteil einer Säge. Hinsichtlich Stärke und Stabilität werden an dieses – je nach zu sägendem Material – verschiedene Ansprüche gestellt, die sich im weiteren Verlauf dieses Beitrages noch erschließen sollten.

Sägerichtung

Hier gilt es zu unterscheiden, ob die Säge bloß auf Zug oder auf Druck arbeitet oder ob es sich um eine Stoß- Zug- Säge handelt, die beides abdeckt. Der Unterschied ist:

Sägen auf Zug: Das Sägeblatt trägt nur Material ab, wenn Sie die Säge zu sich ziehen. Diese Form des Sägens lässt dünnere Sägeblätter zu, weil sie sich bei heranziehen kaum deformieren und daher stabil bleiben. So werden feine Schnitte möglich. Nennenswerter Vertreter der Zugsäge ist die Japansäge.

Sägen auf Stoß: Das Sägeblatt trägt nur Material ab, wenn Sie diese von sich weg stoßen (drücken). Solche Sägeblätter müssen etwas stärker sein, da sich dieses beim Wegdrücken stauchen möchte. Um dem entgegenzuwirken und die Säge zu stabilisieren, muss das Blatt also etwas stärker sein. Lesen Sie hier auch mehr über die Fuchsschwanzsäge, eine klassische Stoßsäge.

Letzte Aktualisierung: 2024-11-24, Bilder von amazon.de

Sägen auf Zug und Stoß: Diese Sägeblätter decken beides ab. Sie kommen schneller voran, da ein Spanabrieb in beide Richtungen erfolgt. Die Zahnstellung und Geometrie muss dann aber auch entsprechend vorhanden sein.

Hier erfahren Sie übrigens im Detail mehr zu diesem Themenkomplex: Sägen auf Zug und Stoß.

Zahnspitze

Die Zahnspitzen sind der unterste Teil eines Sägeblattes. Diese kommen also mit dem Werkstück als erstes in Kontakt. Sie tragen den Span ab und sind daher die Verantwortlichen, dass beim Sägen überhaupt etwas weiter geht.

Die Anordnung der Zähne ist auch entscheidend dafür, dass das Sägeblatt nicht verklemmt. Sie müssen daher breiter sein als das Blatt. Dies wird erreicht, in dem die Zähne wechselweise nach rechts und links ausgerichtet werden oder generell breiter sind als das Sägeblatt.

Die Zahnspitzenlinie ist die gedachte Linie aller Zahnspitzen. Sie stellt ein Hilfsmaß bei der Berechnung des Keilwinkels und der Zahnhöhe dar.

Zahnhöhe

Dies ist die Höhe, die zwischen der Zahnspitzenlinie und der Zahngrundlinie liegt. Vereinfacht ausgedrückt ist es die Höhe zwischen dem Beginn des Zahnes und der Zahnspitze.

Ist die Zahnhöhe groß, ist naturgemäß auch der Zahnabstand (Spanraum) groß. Je größer der Abstand zwischen den Zähnen ist, desto schneller kommen Sie in der Regel beim Sägen voran, desto ungenauer wird aber der Schnitt auch.

Zahngrund

Der Zahngrund bezeichnet die tiefste Stelle zwischen zwei Zähnen bei einem Sägeblatt und ist daher auch mitverantwortlich, wie groß der Spanraum ist.

Zahnrücken

Genau gegenüber der Zahnbrust liegt der Zahnrücken. Er bestimmt maßgeblich, wie gut die Spanabfuhr funktioniert und wie die Zahnlücke ausgeprägt ist.

Zahnbrust

Die Zahnbrust ist der Teil des Sägeblattes, der der Sägerichtung entgegengesetzt liegt, also genau gegenüber dem Zahnrücken.

Zahnlücke

Die Lücken zwischen den Zähnen werden oft auch als Spanraum bezeichnet. Sie sind Hauptverantwortlich für die Aufnahme und Abfuhr der Späne.

Je größer dieser Raum ist, desto mehr Späne kann er aufnehmen und desto größer können diese auch sein.

Freiwinkel

Dies ist der Winkel zwischen dem Zahnrücken und der Zahnspitzenlinie, die eigentlich gleichbedeutend mit der Werkstoffoberfläche ist.

Ist dieser Winkel hoch, ist der Schnitt aggressiv und es ist weniger Vorschubkraft erforderlich. Umgekehrt dazu ist bei einem kleinen Freiwinkel die Reibung größer und mehr Kraftaufwand erforderlich – dafür wird auch der Sägeschnitt feiner.

Schnittwinkel

Das ist der Winkel, der zwischen der Zahnspitzenlinie (= gedachte Linie aller Zahnspitzen) und der Zahnbrust gemessen wird.

Von diesem Winkel hängt es auch maßgeblich ab, ob die Säge auf Zug oder auf Stoß arbeitet. Man kann etwa folgende Unterteilung treffen:

SchnittwinkelArt der SägeEigenschaften
120°Stoß und ZugGeringe Schnittleistung und Kraftaufwand, Säge wirkt in beiden Richtungen, sehr saubere Schnitte.
> 90°Stoß (schwach)Die Feinsäge* ist ein namhafter Vertreter mit etwa diesem Schnittwinkel. Die Schnittleistung ist klein aber der Schnitt fein.
90°Stoß (normal)Mittlere Schnittleistung und Krafterfordernis, eher geringe Ausschnitte
< 90°Stoß (stark)Große Schnittleistung und hohe Krafterfordernis, eher starke Ausrisse, eher bei maschinellen Sägeblättern im Einsatz.

Keilwinkel

Dies ist der Winkel, der zwischen Zahnrücken und Zahnbrust liegt und gemessen wird. Je größer der Keilwinkel ist, desto härtere Werkstoffe können Sie mit dem Sägeblatt in der Regel bearbeiten. Bei feineren Werkstoffen reich auch ein niedrigerer Keilwinkel völlig aus. Der Keilwinkel beträgt üblicher Weise etwa 30° bis 60°.

Zum Abschluss noch einmal die Skizze von oben:

Aufbau Sägeblatt

Hier sehen Sie den Aufbau von einem Sägeblatt im Detail mit den wichtigsten Begriffen.


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