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Ihr Säge-Ratgeber im Internet

Stichsägeblatt: Arten, Materialien, Zahnungen, Verwendung

Im Unterschied zu einem Kreissägeblatt benötigen Sie für eine Stichsäge spezielle Sägeblätter. Diese haben eine anderes Aussehen und auch eine andere Funktionsweise. In diesem Beitrag gehe ich darauf ein, wie sie aussehen, welche Arten es gibt, wie die Verzahnung aussieht und für welches Material Sie welches Stichsägeblatt benötigen. Im Anschluss an diesen Absatz können Sie mit dem Inhaltsverzeichnis zu den Unterpunkten dieser Seite navigieren.

Welche Sägeblätter braucht man für eine Stichsäge

Ein Stichsägeblatt ist ein längliches Sägeblatt mit Zähnen, das in die Stichsäge eingespannt wird uind verschiedenste Materialien sägen kann. Neben Holz auch Metalle, Kunststoffe oder auch Fliesen (mehr dazu weiter unten).

Optisch gesehen befindet sich am oberen Ende die Aufnahme (T-Schaft) und nach einem kurzen Übergang sind die Schneidezähne angeordnet. Das untere Ende ist leicht abgerundet.

Durch die Konzeption der Stichsäge bewegt sich das Sägeblatt nach oben und nach unten (Hub) und sägt sich so durch das Material. Viele Stichsägen haben zudem einen Pendelhub – bei dieser bewegt sich das Blatt zusätzlich leicht vor und zurück.

Wie Sie ein Stichsägeblatt wechseln

Das Sägeblatt der Stichsäge können Sie selber wechseln. Nehmen Sie dazu Ihre Säge unbedingt vom Strom. Das empfehle ich auch bei anderen vergleichbaren Arbeiten unbedingt.

Lesen Sie auch in der Bedienungsanleitung der Säge nach, wie Sie das Blatt wechseln. Manche Stichsägen haben einen werkzeuglosen Blattwechsel implementiert.

Bei älteren Modellen oder solchen, die das nicht haben, benötigen Sie in der Regel einen Inbusschlüssel. Mit diesem lösen Sie (meist zwei) Schrauben und entfernen das alte Sägeblatt.

Das neue Stichsägeblatt setzen Sie danach ein und drehen die Schraube(n) fest.

Aufnahmen für Stichsägeblätter

In den letzten Jahren hat sich punkto Aufnahme für Stichsägeblätter* viel getan.

T-Schaft

Der T-Schaft eines Sägeblattes für die Stichsäge.

Der „Einnockenschaft“ (T-Schaft) hat sich an und für sich durchgesetzt und kann als Standardaufnahme bezeichnet werden.

Manchmal findet man noch den „Zweinockenschaft“ und den „Universalschaft“. Achten Sie beim Kauf einer neuen Stichsäge auf jeden Fall darauf, dass diese einen T-Schaft aufnehmen kann. Ich wüsste ad hoc nicht, dass es noch viele Modelle gibt, die das nicht können. Dennoch: Vorsicht und genau lesen!

Lange und kurze Stichsägeblätter

Zum Sägen verwendet man in der Regel normale Stichsägeblätter. Es gibt aber auch lange und kürzere Blätter für spezielle Einsatzzwecke.

Das Blatt muss natürlich mindestens so lange sein, wie das zu schneidende Werkstück. Aufgrund des Hubes der Stichsäge sollte es zudem zumindest etwa 1,5 cm länger sein.

Ein langes Sägeblatt benötigen Sie dann, wenn Sie größere Dicken bewältigen möchten, wie beispielsweise eine Dämmstoffplatte, die bei Gebäuden auch 12 cm und mehr haben kann. Aber auch stärkeres Holz kann so bearbeitet werden.

Je kürzer das Blatt desto besser ist aber auch die Kraftübertragung. Es ist daher unter Umständen bei sehr dünnen Platten (Metall) auch nicht verkehrt, ein kurzes Sägeblatt zu kaufen, das Sie besser kontrollieren können.

Zu kurz sollte das Sägeblatt aber nie sein, weil sonst die Stichsäge zurückschlagen kann, wenn das untere Blattende am Werkstück ansteht.

Die Zahnung von Stichsägeblättern

Wie auch bei Kreissägeblättern spielt die Zahnung eine gewichtige Rolle in Punkto des Materials, das Sie in welcher Dicke sägen bzw. trennen können.

Aufbau Stichsägeblatt

So sieht der Aufbau eines Stichsägeblattes aus.

Ist der Abstand zwischen den Zähnen groß, kommt man in der Regel sehr schnell voran. Dies ist vor allem bei einfachen Arbeiten wichtig, die nicht genau sein müssen oder bei denen man schnell sein sollte. Ein Beispiel wäre die Verarbeitung alter Dachlatten zu Brennholz.

Ein geringer Abstand zwischen den Zähnen ist erforderlich, wenn Sie sehr genau arbeiten möchten. Bei diesen Arbeiten werden Sie zwar nicht schnell vorankommen aber am Ende ein schönes Schnittbild haben. Beispiele hierfür sind das Abschneiden der Bretter eines Holzzaunes, der für jedermann sichtbar ist.

Ein wichtiger Hinweis noch: Je weicher das Material, desto mehr Späne werden produziert, desto größer sollte aber auch der Abstand zwischen den Zähnen (=Spanraum) sein, weil dann die Spanabfuhr besser erfolgt.

Sägen auf Stoß und Sägen auf Zug

Ein weiteres wichtiges Merkmal der Zahnteilung ist das Sägen auf Stoß bzw. das Sägen auf Zug:

Zug und Stoss Stichsägeblatt

Links die normale Anordnung der Zähne auf der Stichsäge, rechts ein Blatt mit umgekehrter Zahnung.

Bei Sägen auf Zug sind die Zähne gewöhnlich angeordnet. Die Zahnung zeigt Richtung Stichsäge. Der Schnitt erfolgt also immer dann, wenn es zu einem Aufwärtshub kommt. Die Säge wird dabei also automatisch an das Werkstück gedrückt und ist leichter zu führen. Man benötigt weniger Druck.

Seltener aber doch auch sind Sägeblätter für das Sägen auf Stoß konzipiert, Die Zähne zeigen hier von der Stichsäge weg. Sie brauchen mehr Druck, um die Maschine am Werkstück zu halten, da sich diese bei jedem Schnitt wegdrücken möchte.

Bei der Bearbeitung von beschichteten Platten und Spanplatten macht dies aber durchaus Sinn, da es zu deutlich weniger ausrissen kommt.

Hinweis: Beim Sägen auf Stoß sollten Sie die Pendelhubfunktion Ihrer Stichsäge ausschalten.

Solche Sägeblätter werden auch als Stichsägeblätter umgekehrte Verzahnung bezeichnet.

Stichsägeblatt für den geraden Schnitt und den Kurvenschnitt

Wenn Sie mit den Stichsägeblättern Kurven und Rundungen sägen möchten, brauchen Sie ein schmales oder rundes Sägeblatt. Anderenfalls könnten Sie keine (kleinen) Radien sägen.

Sägeblattbreite

Je breiter das Sägeblatt, desto eher ist es für gerade Schnitte geeignet.

Das Stichsägeblatt für den geraden Schnitt hat andere Anforderungen: Hier sollte der Schnitt schnell und präzise in eine Richtung funktionieren. Breite Sägeblätter haben hier Vorteile, weil Sie die Schnittlinie besser halten und sich nicht so leicht „verlaufen“.

Zudem können Sie bei geraden Schnitten mit der Pendelhubfunktion arbeiten und sägen so relativ schnell und effizient.

Was ist die Zahndichte?

Die Zahndichte beschreibt die Anzahl der Zähne, die pro Inch ( das sind rund 2,54 cm) auf dem Sägeblatt vorhanden sind.

Merken Sie sich: Eine zu niedrige Zahndichte bedeutet, dass das Schnittbild schlecht wird, eine zu hohe Zahndichte erfordert zu viel Kraftaufwand beim Sägen.

Für Metalle benötigen Sie in der Regel eine hohe Zahndichte, weil die Stärke, mit der Sie Metalle sägen können, begrenzt ist. Bei Holz ist es umgekehrt: Hier sind hohe Sägedicken möglich und daher kann auch die zahndichte entsprechend höher sein.

Stichsägeblätter – Übersicht

Welches Stichsägeblatt Sie verwenden müssen gibt in der Regel das Material vor, dass Sie bearbeiten möchten.

Unterschiedliche Anbieter haben hierfür manchmal einen Farbcode, an dem Sie erkennen können, welches Sägeblatt für welches Material zu nehmen ist. Beispielsweise ist es bei Bosch so, dass graue Farbe für Holz und blaue Farbe für Metall geeignet ist.

Es ist klar, dass ein Sägeblatt für Holz zu weich ist, um Metalle zu sägen aber umgekehrt – die Eigenschaften von Metallsägeblättern nicht unbedingt für Holz geeignet sind.

Zu gut rezensierten Stichsägeblättern*

Aus welchen Werkstoffen können Stichsägeblätter bestehen?

Die Zähne eines Sägeblattes für die Stichsäge* sollten im Regelfall härter sein, als das zu sägende Material. Sind Sie das nicht, stumpfen Sie zu schnell ab. Harte Zähne haben aber den Nachteil, dass sie schneller brechen und kaputt gehen.

Als sehr Vorteilhaft haben sich hier Bi-Metall Blätter erwiesen. Diese haben einen elastischen Blattkörper und Zähne aus Hartmetall. Die höhere Standzeit rechtfertigt in der Regel die höheren Kosten. Hier eine kleine Auflistung möglicher Werkstoffe und Einsatzzwecke:

  • HCS (Kohlenstoffstahl) – Einsatzgebiet: weichere Materialien – Holz, Kunststoffe, Spanplatten, etc.
  • HSS: Hochleistungs-Schnellschnitt-Stahl – Einsatzgebiet: härtere Materialien – Stahl, Metalle, Aluminium, etc.
  • Bimetall – sehr flexibel und extrem biegsam. Einsatzgebiet: diverse Materialien – Holz, Stahl, Aluminium. Auch sehr für Kurvenschnitte geeignet.
  • HM-bestreut – Das Blatt aus HCS ist mit Körnern aus Hartmetall beschichtet. Einsatzgebiet: sehr harte und scheuernde Materialien – Kacheln, Keramik, Ziegel.
  • HM-bestückt (Einzelzahn) – Das Blatt aus HCS ist mit Zähnen aus Hartmetall bestückt. Einsatzgebiet: Hartholz, spezielle Kunststoffe, Gasbeton
  • HM-bestückt (Zahnleiste) – Das Blatt aus HCS ist mit einer Leiste aus Hartmetall bestückt. Einsatzgebiet: rostfreier und weicher Stahl.
Stichsägeblatt kaufen

Stichsägeblätter gibt es in unterschiedlichen Formen und Materialen – ja nachdem, welchen Werkstoff Sie durchtrennen möchten.

Hier gibt es einige interessante, weiterführende Artikel zum Thema:

Welches Stichsägeblatt für Holz und Holzwerkstoffe?

Die meiner Erfahrung nach am häufigsten verwendeten Sägeblätter sind solche für Holz und Holzwerkstoffe. Dazu zählt zum Beispiel Laminat. Hier habe ich schon einmal darüber geschrieben, welches Stichsägeblatt für Holz ideal ist.

Wie oben schon erörtert, müssen Sie zuerst einmal wissen, was Sie schneiden möchten? Lange geraden oder eher kurven? Danach richtet sich die Wahl des Sägeblattes.

Weiches Holz sägen Sie zudem mit einem höheren Zahnabstand als härtere Hölzer.

Wenn Sie es mit beschichteten Platten zu tun haben, sollten Sie entweder ein Sägeblatt für das Stoßsägen nehmen (verkehrte Zahnanordnung) oder eine Stichsäge mit Spanreißschutz verwenden. Schauen Sie sich hier ein paar Holz Stichsägeblätter* an.

Welches Stichsägeblatt für Metalle?

Für Metalle benötigen Sie in der Regel sehr harte und widerstandsfähige Stichsägeblätter, die speziell für dieses Material konzipiert sind. Ein weiches Material würde hier sofort schlapp machen.

Beachten Sie, dass Sie bei Metallblättern die Standzeit (=Lebensdauer) signifikant erhöhen können, wenn Sie beim Sägen eine Kühlflüssigkeit verwenden.

Beachten Sie auch, dass es zwischen den Nicht-Eisen-Metallen (wie Aluminium oder Kupfer) und Edelstählen punkto Härte und Widerstand ebenfalls Unterschiede gibt. Lesen Sie hier mehr: Stichsägeblatt für Aluminium.

Welches Stichsägeblatt für Kunststoff?

Kunststoff ist ein eher weicher Werkstoff, den ich persönlich meistens mit einem Sägeblatt für Metalle bearbeite. Ich habe damit jedenfalls keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Es gibt meines Wissens aber auch spezielle Kunststoffblätter, die beispielsweise bei Bosch eine schwarze Farbcodierung haben.

Welches Stichsägeblatt für Fliesen und Keramik?

Auch für keramische Platten und Fliesen haben Sie eigene Blätter, die sehr robust sein müssen. Der Zahnabstand ist hier extrem gering, weil das zu sägende Material sehr hart ist.

Hier kosten Einzelstücke schon relativ viel und sind nicht mehr mit den Sägeblättern vergleichbar, die zur Holzbearbeitung dienen.

Hinweis: Wenn Sie einen geraden Schnitt in Fliesen machen müssen, gibt es in der Regel bessere Methoden, wie eine Trennscheibe oder einen Fliesenschneider.

Hier übrigens auch mehr zu Stichsägeblättern für Fliesen.

Stichsägeblatt im Set kaufen

Haben Sie zu Hause unterschiedliche Anwendungsfälle ist es nicht verkehrt, sich ein Set für Stichsägen* zuzulegen. Achten Sie dabei aber auch immer darauf, welche unterschiedlichen Blattformen und Blattlängen dabei sind, welche Qualität diese haben und wie teuer diese sind.

Manchmal und für besondere Arbeiten zahlt es sich eben doch aus, ein einzelnes Blatt zu einem höheren Preis zu erwerben, wenn Qualität und Zahnung stimmen.

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Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de