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Sägen auf Zug und Stoß: Erklärung & Praxisbeispiele

Je nachdem, wie die Sägezähne bei einer Handsäge angeordnet sind, spricht man davon, ob diese Säge auf Zug oder auf Stoß (Schub, Druck) arbeitet. Das hängt im Detail davon ab, wo die Zahnspitzen hinzeigen. Manche Sägen arbeiten auch auf Zug und Stoß. In diesem Beitrag möchte ich erklären, auf was Sie dabei achten müssen und welche Säge wie arbeitet.

Sägen auf Zug

Bei einer Zugsäge zeigen die Zahnspitzen in die Richtung, bei der der Schnitt auch vollzogen wird (also Material abgetragen wird). Beim Sägen auf Zug passiert das, wenn Sie die Säge zu sich ziehen. Also zeigen in diesem Fall die Sägezähne auch zum Griff. Bei der vom Körper weggehenden Bewegung wird das Sägeblatt lediglich in der Sägenut geführt.

Einer der Vorteile von Zugsägen ist die Möglichkeit, sehr feine Schnitte zu machen. Beim Heranziehen der Säge kommt es nämlich zu keiner Deformierung des Sägeblattes, was weniger Starke Blätter ermöglicht.

Sägen auf Stoß

Hier ist es genau umgekehrt: Beim Wegdrücken der Säge kommt es zum Materialabtrag. In dieser Richtung kann sich das Sägeblatt aber destabilisieren, also stauchen. Daher muss das Blatt eine gewisse Stärke haben und Sie können mit solchen Sägen nicht sehr schmale Schnitte machen. Beim Heranziehen der Säge kommt es zu keinem Materialabtrag.

Hier sehen Sie das Ganze in einer vereinfachten Darstellung.

Handsäge Stoß und Zug

Leicht zu merken: Zeigen die Zähne zum Griff, handelt es sich um eine Säge, die auf Zug arbeitet.

Eine Mischform wäre übrigens auch möglich, also dass die Zahnung so ausgelegt ist, dass in beide Sägerichtungen Material abgetragen wird. Man spricht in diesem Fall von einer Stoß-Zug-Säge.

Welche Handsäge arbeitet wie?

Im Folgenden gehe ich auf ein paar Handsägen im Detail an und erkläre kurz, wie sie funktionieren und vor allem, ob Sie auf Zug oder Stoß arbeiten:

Fuchsschwanzsäge (Stoßsäge)

Der Fuchsschwanz funktioniert in der Regel auf Stoß. Mit dieser Säge kann man – je nach Zahnung – mittelgrobe bis sehr grobe Schnitte durchführen. Für Feinarbeiten ist diese Säge nicht wirklich geeignet. Oft kommt es zu dem oben angeführten Problem der Destabilisierung des Sägeblattes beim Stoßen. Dann verbiegt es sich und behindert beim zügigen Sägen. Die Blattdicke ist meist entsprechend hoch.

Fuchsschwanzsäge

Das sind die Bestandteile eines Fuchsschwanzes. Ich säge sehr gerne mit dieser Säge, weil sie recht praktisch, preiswert und schnell bei der Hand ist.

Laubsäge (Zugsäge)

Wer kennt sie nicht, die Laubsäge? Bereits in der Volksschule kommen die meisten mit dieser Säge in Berührung. Sie sägt auf Zug, die Zahnung zeigt zum Griff. Es können – je nach Sägeblatt – die unterschiedlichsten Formen aus Holz herausgesägt werden. Schöne gerade Schnitte sind mit ihr aber nicht möglich. Der hohe Laubsägebogen ermöglicht aber tiefe Schnitte.

Feinsäge (Stoßsäge)

Auch bei der Feinsäge handelt es sich um eine Stoßsäge. Aufgrund des Rückens wird diese Säge recht gut stabilisiert, damit feinere Sägeschnitte möglich werden. Diese Säge gibt es auch mit einem gekröpften Griff. Sie können mit dieser Säge zwar sehr präzise sägen aber aufgrund des gefalzten und somit breiten Rückens ist ein langer Schnitt defacto nicht möglich. Manche Modelle sägen auf Zug und Stoß.

Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de

PUK-Säge (Zugsäge)

Diese kleine Säge ist eine Zugsäge, die ideal für kleine Arbeiten, wie das Abschneiden von Leisten, Profilen, Kürzen von Rohren, etc. geeignet ist. PUK ist übrigens ein Markenname. Der Bügel verhindert lange Schnitte. Der Vorteil dieser Säge liegt tatsächlich in ihrer geringen Größe, dem leichten Austausch der Sägeblätter und ihrem geringen Preis.

Japansäge (Zugsäge)

Sie ist das Pendant zur Feinsäge – es handelt sich hier um eine Zugsäge, die vor allem in Japan weit verbreitet ist. Sie besitzt allerdings keinen Rücken, sodass man mit ihr problemlos auch längere Schnitte machen kann. Die Blattstärke beträgt in aller Regel lediglich 0,3 bis 0,6 mm, sodass sehr feine Schnitte möglich werden. Je nach Zahnung, Blattform und Griff gibt es die verschiedensten Modelle am Markt.

Letzte Aktualisierung: 2024-11-22, Bilder von amazon.de

Gehrungssäge mit Führung (Stoßsäge)

Diese Säge ist etwas teurer und aufwändiger (sie wird meist auf einem Tisch befestigt) aber dafür können Sie mit ihr hervorragend und sehr genau Profile, Sockelleisten und dergleichen auf Gehrung (also in einem bestimmten Winkel) sägen. Diese Säge arbeitet auf Stoß. Durch Ihre Bauart kommt es in der Regel aber zu keiner Stauchung des Sägeblattes.

Metallbügelsäge (Stoßsäge)

Bei einer Metallbügelsäge können Sie die Sägeblätter wechseln und dadurch (anders als zum Beispiel beim Fuchsschwanz für Holz) Metalle sägen. Der Bügel verhindert zwar sehr tiefe und lange Schnitte allerdings ist das bei der Metallverarbeitung ohnehin kaum erforderlich. Die Sägeblätter sind meist schnell ausgetauscht und wieder festgezogen.

Tipps zu Handsägen

Mit der Metallbügelsäge ist das Ablängen von Metallprofilen oder Metallrohren in der Regel kein Problem.

Wie Sie also sehen können, kommt es stark darauf an, mit welcher Säge Sie es zu tun haben, ob es sich um eine Zug- oder Stoßsäge handelt. Wenn Sie auf Zug und Stoß sägen möchten, brauchen Sie eine spezielle Säge, deren Zahnung und Zahnstellung entsprechend ausgeprägt ist.

Ich selbst arbeite lieber mit einer Stoßsäge. Diese hat zwar den einen oder anderen Nachteil, ist aber meiner Ansicht nach einfacher in der Handhabung als eine Zugsäge – aber ich denke das ist eher Geschmacks- und Übungssache.

So sägen Sie mit einer Handsäge

Unabhängig davon, ob es sich um eine Zug- oder Stoßsäge handelt, sollten Sie beim Sägen mit einer Handsäge ein paar Dinge beachten:

Spannen Sie das Werkstück immer ein. Wenn Sie es nur mit einer Hand halten und nicht eingespannt haben, gibt es eine Verletzungsgefahr. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Schnitt nicht sauber wird und das Blatt verläuft.

Achten Sie – speziell beim Ablängen von Holz – auf die richtige Sägetechnik. Ich habe das wichtigste in der nachfolgenden Skizze zusammengefasst:

Bretter mit der Hand sägen Schritte

In drei einfachen Schritten können Sie auch als nicht so geübte Person einfache Bretter mit der Handsäge ablängen.

Sägen Sie nur mit einem geeigneten und mangelfreien Sägeblatt. Dazu gehört aber auch, dass Sie alte, rostige Blätter und Sägen ganz einfach einmal austauschen. Die Plagerei mit einer stumpfen Säge zu arbeiten ist relativ hoch. Halbwegs passable Sägen kosten heutzutage nicht mehr wirklich viel.

Sägen auf Zug und Stoß – Fazit

Das Sägen auf Zug und Stoß ist bei der Wahl der Säge und auch der Technik entscheidend. Zugsägen tragen Material ab, wenn Sie diese zu sich heranziehen, Stoßsägen wenn Sie diese von sich wegschieben.

Beachten Sie, dass Stoßsägen (bis auf wenige Ausnahmen) höhere Blattstärken haben, damit sich das Sägeblatt nicht stauchen kann. Es gibt natürlich auch spezielle Sägen, die auf Zug und auf Stoß arbeiten, wie zum Beispiel diese hier*.

Ich selbst säge sehr gerne mit der Feinsäge. Diese arbeitet auf Stoß und hat einen verstärkten Rücken, damit auch geringe Stärken möglich sind. Hier habe ich ein meiner Ansicht nach passables Modell für Sie:

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Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de


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