Tauchsäge oder Handkreissäge: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Die Handkreissäge und die Tauchsäge sind zwei sehr ähnliche Sägen, bei denen man auf den ersten Blick kaum Unterschiede feststellen kann. Dennoch gibt es diese. In meinem heutigen Beitrag möchte ich darauf kurz eingehen und die Frage beantworten, ob eine Tauchsäge oder eine Handkreissäge mehr Sinn macht.
Das Sägen im Vergleich
Wie ich schon einmal im Hauptartikel zu Handkreissägen erklärt habe, ist die Art des Sägens beider Sägen grundverschieden:
Während bei der Handkreissäge (Pendelhaubensäge) eine starre Verbindung von Grundplatte und Kreissägeblatt besteht, sind diese beiden Bauteile bei einer Tauchsäge nicht verbunden. Das hat folgende Konsequenz:
Die Handkreissäge setzen Sie beim Sägen am Werkstück an und je nachdem, wie weit das Sägeblatt unter der Grundplatte hervor steht, können Sie dieses zur Gänze durchtrennen oder einschneiden.
Sehr gut geeignet ist die klassische Handkreissäge* also für Längsschnitte in Holz, bei denen Sie Bretter ablängen oder Platten auseinander sägen. Einen innen liegenden Schnitt können Sie aber nicht machen. Da kommt die Tauchsäge ins Spiel.
Mit der Tauchsäge können Sie aufgrund ihrer Bauart in das Holz „eintauchen“. Ideal ist das zum Beispiel, wenn Sie aus einer Arbeitsplatte ein Loch ausschneiden möchten (denken Sie hier an eine Küchenarbeistplatte und die Spüle).
Sie setzen die Grundplatte an und drücken erst danach das Sägeblatt in das Holz hinein. Sie müssen also hier nicht am Rand beginnen zu sägen. Sehen Sie sich auch die folgende Abbildung an:
Es gibt übrigens zwei Arten, wie dieser Eintauchprozess von Statten gehen kann:
Entweder über
- einen Drehpunkt, der hinter oder vor dem Sägeblatt liegen kann
- über zwei Führungssäulen, genau senkrecht nach unten zeigen.
Beides erfordert etwas Übung. Trainieren Sie zu Beginn in Reststücken, bis Sie das Eintauchen beherrschen.
Wie sieht es mit der Schnittgenauigkeit aus?
Die Handkreissäge* ist – je nach Sägeblatt – eher für grobe Arbeiten gedacht. Das Absägen von Brettern, Latten, Pfosten und Platten ist in der Regel kein Problem und dafür ist diese Säge auch flexibel genug.
Mit der Tauchsäge ist generell ein sehr genaues Arbeiten möglich. Hier empfehle ich unbedingt ein Modell mit Schutz gegen das Ausreißen. Das ist meistens eine Gummilippe, die genau neben dem Bereich montiert ist, in dem das Sägeblatt in das Holz eintaucht. Diese drückt die Schnittkante nach unten und schützt vor dem Absplittern. Gerade beim Bearbeiten von Platten, die beschichtet sind, ist das ein großer Vorteil.
Letzte Aktualisierung: 2024-11-21, Bilder von amazon.de
Hinweis: Bei einer Pendelhaubensäge wird die Schnitttiefe fix eingestellt und bleibt während dem Schnitt unverändert. Bei der Tauchsäge wird der Tiefenanschlag eingestellt, also wie tief das Blatt maximal in das Werkstück eintaucht. Während dem Sägen müssen Sie also die Tiefe halten und sägen.
Was kann man mit welcher Säge machen?
Mit der Handkreissäge können Sie so gut wie jeden geraden Schnitt durchführen. Auch vom Kreissägeblatt-Durchmesser her sind Sie sehr flexibel. So gibt es robuste Modelle, die Schnitttiefen von mehr als 150 mm zulassen und ein großes Sägeblatt aufnehmen können. Oft geht es bei einer Handkreissäge auch einfach nur darum, schnell zu sein. Dafür sind diese Geräte wie geschaffen.
Eine Tauchsäge hingegen lässt durch den Tauchschnitt auch andere arbeiten zu. Sie müssen nicht zwangsläufig mit der Stichsäge innenliegende Schnitte durchführen – wenn es ein gerader Schnitt ist, kann man diesen auch mit der Tauchkreissäge machen. Das innere einer Küchenarbeitsplatte zum Beispiel (Ceranfeld, Spüle) kann sehr leicht ausgeschnitten werden.
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So können Sie auch Schattenfugen herstellen, wenn die Säge einen Schattenfugenanschlag hat. Das ist aber bereits sehr professionelles Sägen, das der Heimwerker oft nicht benötigt und beherrscht.
Wo liegen beide Geräte preislich?
Nun, auch hier gibt es zwischen Tauchsäge und Handkreissäge Unterschiede:
Die Bosch Professional Handkreissäge GKS 190 ist bei Amazon gut rezensiert und kostet mit Stand 12/2018 aufgerundet 110 Euro.
Im Gegensatz dazu kostet die Bosch Professional Tauchsäge GKT 55 GCE* mit Stand 12/2018 aufgerundet 350 Euro.
Schon an diesem Beispiel ist ein großer Preisunterschied erkennbar.
Zu gut rezensierten Handkreissägen*Tauchsäge oder Handkreissäge – Fazit
Ich könnte nicht sagen, welches Gerät besser ist. Man muss vor dem Kauf wissen, was man will: Spezielle Schnitte und genaues Arbeiten wird mit der Tauchsäge komfortabler zu klösen sein. Effizienz, Schnelligkeit und Robustheit sind die Eigenschaften, die für die normale Handkreissäge stehen.
Ich werke zu Hause sehr gerne und habe eine Handkreissäge daheim. Diese reicht für meine Zwecke vollends aus, weil ich den Tauchschnitt so gut wie nie brauche. Aber für eine professionell ausgerüstete Heimwerkstatt hat sicher auch eine Tauchsäge ihre Berechtigung.
Sehen Sie sich hier eine Handkreissäge an, die ich für das ganz normale Heimwerken für ausreichend erachte (kein Test!):
- Die Handkreissäge GKS 190 von Bosch Professional mit 190 mm Sägeblattdurchmesser
- Flexibles Arbeiten in jeder Arbeitssituation durch hohe Schnitttiefe (70mm) und Neigungsfähigkeit (56°)
- Lieferumfang: GKS 190, HM-Kreissägeblatt, Absaugadapter, Parallelanschlag, Sechskantstiftschlüssel
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